Schnitzen

Schnitzen

Aller Anfang.

Einige Jahre bevor ich das Malen mit Wasserfarben für mich als Hobby entdeckt habe, ist Schnitzen ein wesentlicher Bestandteil meiner Freizeitaktivität gewesen.

Impulsgeber war eine wunderschöne Zirbelholzkrippe in München, Hauptbahnhof Tiefgeschoß. Der tägliche Gang von und zur U-Bahn führte dort vorbei und ließ mich so manchen Zug verpassen, so fasziniert bin ich davon gewesen.
Figurengröße etwa 80-90 Zentimeter und naturbelassen. Sie stammte vermutlich aus Südtirol. Gesicht, Hände und ein paar wenige Details waren sehr präzise ausgearbeitet und der Rest relativ unspektakulär bearbeitet. Neben den 5 Hauptakteuren an der Krippe, waren 3 Könige, 1 Hirte, 2 Schafe (Lindenholz?) und ein Verkündigungsengel in den kleinen Schaukasten gepfercht.

Wie immer ist das Meinen größer, als die Begabung. In Folge natürlich Holz und Eisen in Hülle und Fülle besorgt, doch es klappte alles nicht so, wie ich mir das so einfach in meinen Schnitzer-Träumen vorgestellt hatte.
Da mein besonderes Interesse schon immer bei barocken Figuren gelegen hat, habe ich mir bei einem Italienurlaub aus Südtirol vorgefräste Rohlinge besorgt. Da wiederum bevorzugt welche aus Zirbelholz, die heute nach zig Jahren immer noch herrlich „duften“.
Mit irgend etwas muss man ja seine Karriere als Schnitzkünstler starten. Selbst im heiligen Land der Schnitzkunst werden gefräste Figuren, meist in Heimarbeit, nachbearbeitet und als Schnitzarbeiten verkauft.
Es kommt letztlich immer darauf an, was man daran noch zum Bearbeiten sieht ohne nur fantasielos die Unebenheiten zu glätten. In der Regel steckt noch jede Menge an Möglichkeiten darin, die man nach eigenen Vorstellungen herausarbeiten kann.

Eines der größten Probleme war anfangs eine brauchbare Schneide an die Klingen zu bekommen. Hier auch Fehlkäufe an Schleifmaschinen und Polierscheiben. Nicht alles was so warm empfohlen wird ist auch für jedermann tauglich. Heute benutze ich ausschließlich Lederscheiben, in drei verschiedenen Breiten, zum Abziehen auf einer Schleifmaschine mit Wasserstein und komme damit bestens zurecht. Ein stumpfes Messer ist ein Graus.

Hier Beispiele meiner Bemühungen, Holz eine anschaubare Form zu geben.

Der ganz große Wunsch eine eigene Kleinformat-Krippe, ganz naturbelassen zu besitzen hat sich nur teilweise erfüllt. Die Figuren, der Sepp ist ca. 25 cm hoch, aus Lindenholz-Rohlingen gefertigt und farblos gewachst.
Leider fehlen mir noch die drei wichtigsten Figuren dazu, die aber nach Lage der Dinge mit Sicherheit nicht mehr dazustossen werden.
Es fehlt mir im Moment das Geld, der Biss und die nötige Zeit dazu. Das Aquarell spielt nach wie vor die erste Geige. Kann sich vielleicht auch schnell ändern, wer weiß?

Mein großes Vorbild in Sachen Schnitzerei!

Christophorus

Florian / Georg

Joseph / Barockengel

Madonna

Magd

Deko / Christus

Hauseigene Krippe

Figurendeatails